Auf den Spuren der Namensgeber

Das Geschlecht der Starkenberger

Die Starkenberger

1217: Erstnennung Gebhards von Starkenberg im Gefolge Kaiser Friedrichs II. von Staufen.

1265: Die älteste deutschsprachige Urkunde Tirols berichtet über einen Kaufvertrag zwischen Konrad von Starkenberg und Heinrich von Hirschberg.

1317: Beginn der Erbauung von Schloss Neustarkenberg.

1341: Ein von Papst Benedikt XII. in Avignon ausgestellter Ablassbrief wird für die Georgs- und Leonhardskapelle auf Starkenberg ausgestellt. Auf dem prachtvollen Dokument ist ein (sinnbildliches) Bildnis des Stifters Georg von Starkenberg zu sehen.

1363: Hans von Starkenberg ist einer jener Tiroler Ritter, die mit Margarete von Tirol die Übergabeurkunde der Grafschaft Tirol an Habsburg mitsiegeln.

1381: Erlaubnis Herzog Leopolds III. zur Erbauung der Kronburg durch Hans von Starkenberg. Mit der Herrschaft Kronburg erhielten die Starkenberger zugleich ihr drittes Wappen verliehen: drei goldene Kronen auf blauem Grund.

1396: Sigmund von Starkenberg wird zum Burggrafen auf Schloss Tirol ernannt und erhält dadurch das höchste Amt der Grafschaft verliehen.

1417: Wilhelm von Starkenberg wird am Konzil von Konstanz in das Gefolge des römisch-deutschen Königs Sigismund von Luxemburg aufgenommen.

1422: Beginn der Fehde zwischen den Starkenbergern und Herzog Friedrich IV. von Österreich.

1424: Eroberung der Burg Altstarkenberg durch herzogliche Truppen.

1426: Mit Greifenstein bei Bozen fällt die letzte starkenbergische Burg an den Herzog.

1437: Auf Befehl des Kaisers soll ein Schiedsgericht in Wien den alten Streit endlich klären. Herzog Friedrich IV. ignoriert jedoch weiterhin alle Urteile, die eine Rückstellung der Burgen und Güter an die Starkenberger fordern.

1446: Herzog Sigismund von Tirol begnadigt Wilhelm von Starkenberg und gibt ihm seine Häuser in Meran, Bozen und Innsbruck sowie das Gericht Gramais, Schloss und Gericht Schenna zurück. Im Gegenzug muss Wilhelm von allen weiteren Ansprüchen und Forderungen absehen.

1451/52: Wilhelm von Starkenberg stirbt als letzter männlicher Vertreter der Familie auf Schloss Schenna.



Die Fehde zwischen den Starkenberg und dem Tiroler Landesfürsten

1422–1426: Vier Jahre lang tobte die Fehde zwischen dem Tiroler Landesfürsten Herzog Friedrich IV. und den Brüdern Ulrich und Wilhelm von Starkenberg. Auslöser des Konflikts war ein Streit um das Gericht Schlanders, das der Landesfürst von den Adeligen zurückforderte. Die Starkenberger forderten im Gegenzug ausstehende Gelder ein, die der Herzog ihnen schuldig war. Nach längerem hin und her, eroberte Herzog Friedrich das Gericht schließlich mit Waffengewalt und begann, die Burgen der Starkenberger zu belagern. Ulrich und Wilhelm wandten sich an den König, der ihnen zwar Recht gab, dessen effektive Hilfe jedoch ausblieb. Nachdem bis 1424 die meisten Burgen an den Landesfürsten gefallen waren, trotzte Wilhelm noch zwei Jahre den Truppen Herzog Friedrichs von der Burg Greifenstein (Bozen) aus. Erst als man eine Kanone im Feld vor der Wehranlage anfertigen ließ, kapitulierte die Burgmannschaft und die Starkenbergische Familie ging ins Exil, um von dort aus juristisch weiter gegen die Okkupation ihres Besitzes vorzugehen.

Einen besonderen Naturraum erleben

Flora und Fauna

Von seltenen Skorpionen und besonderer Ökologie


DAS GURGLTAL – EINZIGARTIGER NATURRAUM

Eingekesselt zwischen den Lechtaler Alpen, der Mieminger Kette und dem Tschirgantmassiv ist dieses Tal in mehrerer Hinsicht eine Besonderheit. Das Gurgltal zählt zu den ökologisch vielfältigsten und wertvollsten Kulturlandschaften inneralpiner Talräume. Bis heute ist vor allem im östlichen Talraum die ursprüngliche kleinteilige Strukturierung erhalten geblieben. Hunderte Stadel sind Zeugnisse der traditionellen Wiesenbewirtschaftung und charakteristisch für diese Tallandschaft. Einzigartig ist die höchst wertvolle Kombination von Feucht- und Trockenlebensräumen auf engstem Raum.

Zu den seltenen Tieren, die hier einen Lebensraum gefunden haben, gehören Birkenspinner, der Nagelfleck (Aglia tau), der Schwalbenschwanz (Papilio machaon), der Aurorafalter(Anthocharis cardamines) und viele Libellenarten. Häufig und weit verbreitet sind Grasfrosch (Rana temporaria), Erdkröte (Bufo bufo) und Bergmolch (Triturus alpestris), Alpensalamander (Salamandra atra) und Gelbbauchunke (Bombina variegata). Reptilien: Ringelnatter (Natrix natrix), Blindschleiche (Anguis fragilis) und Zauneidechse (Lacerta agilis) sind häufig anzutreffen, die Waldeidechse (Lacerta vivipara) an zwei Fundorten sowie die Schlingnatter (Coronella austriaca) und die Kreuzotter (Vipera berus).

Mehr als 200 Vogelarten wurden bisher im Gurgltal und seinen Taleinhängen nachgewiesen, davon mindestens 100 Arten als zeitweilige Brutvögel. Auch der Schmetterlingsreichtum war bis vor 20 Jahren mit ca. 730 Arten sehr bemerkenswert, nimmt aber durch Veränderungen in der Landnutzung seither dramatisch ab.


NATURSCHUTZGEBIET ANTELSBERG IM GURGLTAL

Das ca. 40 ha große Gebiet steht seit 1971 unter Naturschutz und umfasst einen 200 m breiten Geländestreifen am Südhang des Antelsberges, unmittelbar neben der Straße durch das Gurgltal. Ein wenig begangener Steig beginnt gegenüber dem Gasthaus Dollinger.

Der südexponierte, teilweise von Kleingeröll überrieselte Steilhang ist von einem lichten Rotföhrenwald bestanden. Der Wald zeigt einen artenreichen, kräuterdominierten Unterwuchs mit Trockenliebhabern wie: Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), Weiße Schwalbenwurz (Cynanchum vincetoxicum), Federgras (Stipa pennata), Bunte Kronwicke (Coronilla varia) und in der Strauchschicht: Wolliger Schneeball, Berberitze und Liguster.

Der Grund für die Unterschutzstellung dieses Gebietes ist  ein Vorkommen des Alpenskorpions (auch Deutscher Skorpion, Euscorpius germanus) am sonnigen, südexponierten Steilhang des Antelsberges zwischen Tarrenz und Nassereith. Das isolierte Skorpionvorkommen am Antelsberg gilt als „Relikt einer postglazialen (nacheiszeitlichen) Warmzeit“, als es zur Einwanderung südlicher Arten über den Reschen- oder Brennerpass gekommen ist. In späteren Kälteperioden wurden die zusammenhängenden Verbreitungsgebiete (Areale) wieder getrennt. Bis heute blieben an sehr warmen Standorten diese wärmeliebenden Lebensgemeinschaften erhalten. Dazu gehören neben Alpenskorpion auch südliche Vertreter der Spinnen, winzige Pseudoskorpione und Weberknechte. Es wurden allein 122 Spinnenarten am Antelsberg nachgewiesen, einige davon sind einzigartig für Österreich! Auch die einzige mitteleuropäische Vogelspinnenart, die Tapezierspinne, lebt am Antelsberg.


DAS MOORGEBIET VON SINNESBRUNN

Die Moore von Sinnesbrunn gelten aufgrund ihrer besonders bemerkenswerten Vielfalt an Moorentwicklungsstufen und den damit verbundenen Pflanzengesellschaften als ein besonders schützenswertes Gebiet und Zeugnis der Eiszeit.

Damals reichte das Gletschereis mit einer Obergrenze von ca. 2 200 m Seehöhe bis knapp unter den Tschirgantgipfel. Ausgehend von 1 500 m ergibt das für die Terrasse von Sinnesbrunn immer noch eine Eisdicke von 700 m. Der daraus entstehende Auflagendruck kann mit ca. 700 Tonnen pro m2 berechnet werden. Das unter diesem enormen Druck fließende Gletschereis mag selbst noch keine nennenswerte Erosionsleistung erbringen. Vielmehr wirkt das an der Sohle als „Grundmoräne“ mitgeschleifte Gesteinsmaterial erodierend. Den wasserstauenden Eigenschaften dieser Grundmoräne verdanken wir die zahlreichen Quellfluren und Quellbäche und vor allem die vielfältige Moorlandschaft von Sinnesbrunn. Diese Moore entwickelten sich nach dem Gletscherrückzug aus Toteislöchern oder von der Grundmoräne abgedichteten Senken.

Lebendiges Brauchtum und Kultur

Land & Leute

FARBENPRÄCHTIGE FASNACHTEN


IMSTER SCHEMENLAUFEN

Die größte Fasnacht im Alpenraum findet alle vier Jahre in Imst statt und ist bekannt als das farbenfrohe Imster Schemenlaufen. Alles dreht sich um den Roller und Scheller, die bunten Trachten und mystischen Masken. Seit 2012 immateriales Kulturerbe der Unesco.

TARRENZER FASNACHT

Den wilden Fasnacht-Hexen verdankt das „Hexendorf“ Tarrenz seinen Beinamen. Im Vier-Jahres-Takt kämpft hier der Roller gegen den Schaller, der Frühling gegen den Winter und sein Sieg wird standesgemäß mit eigenem Fasnachtsbier gefeiert.

SCHELLERLAUFEN NASSEREITH

Das Nassereither Schellerlaufen ist die farbenprächtigste Fasnacht im Tiroler Oberland und wird alle drei Jahre veranstaltet. Jedes der auffallend bunten Seidenkostüme ist ein wertvolles Unikat, in dem viel Vorbereitung, Zeit und Liebe steckt. Das Schellerlaufen hat in Nassereith eine jahrhundertealte, beinah mystische Tradition und wurde 2012 von der UNESCO zum „Immateriellen Weltkulturerbe“ erklärt. Seit einigen Jahren ist das Brauchtum auch ganzjährig im Fasnachtshaus zu bewundern.

Marketingmaßnahmen:

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION

Infrastrukturmaßnahmen: